Mofette
Die Mofette hängt mit vulkanischer Tätigkeit zusammen, sie tritt als vulkanische Nachaktivität durch Gasausströmungen aus einer Tiefe von etwa 1000 Meter in Erscheinung. Das Wort Mofette kommt aus dem Italienischem und stammt von dem Wort „Mephitis" ab, was soviel wie „übel riechende Ausdünstung" bedeutet, ein Hinweis auf die Zusammensetzung des Gases und seine vulkanische Herkunft. Das Gas besitzt einen hohen Anteil an Kohlendioxyd (fast 90 tf%) und enthält Radon (125 kBq/m3), Sauerstoff, Nitrogen sowie Methan. Die Anwendung des Gases im Trockenbad erfolgte bereits in römischer Zeit, als die Heil- und Rekreationswirkung durch die Behandlung in Amphitheater ähnlich ausgestalteten Becken erreicht wurde. Das einzigartige, natürliche Gas in Ungarn ist ein wahrer balneologischer Schatz, der derzeit für viele die letzte Hoffnungsquelle ist. Die Mofette in der therapeutischen Zentrale des Erzsébet Park Hotels in Parádfürdő wurde am 01. Juli 2011 eröffnet und kann von den Gästen genutzt werden, die an einer Therapie bzw. Rekreationsbehandlung teilnehmen möchten.
Wirkung der Behandlung
Die Mofette hat eine komplexe Wirkung, weil neben der starken gefäßerweiternden Wirkung durch die hohe CO2 Konzentration auch die Heilwirkung des Radons in variabler Konzentration bekannt ist. Infolge des durch die Haut aufgenommen Gases erweitern sich die Hautadern, der kapillare Kreislauf steigt und erhöht die Blutströmungsgeschwindigkeit, d. h. Kreislaufleistung und Sauerstoffversorgung der Organe werden angeregt. Die kurmäßige Anwendung der Mofette stimuliert auch das Immunsystem bzw. verbessert und belebt in bedeutendem Umfang das allgemeine Wohlbefinden. Durch die Wirkung der Trockenbäder hat sich nachweisbar die Zahl der Krankenhausbehandlungen verringert, 94% der Patienten konnten ganz oder teilweise von den durch Aderverengung hervorgerufenen Schmerzen befreit werden. Die Mehrheit der behandelten Patienten bestätigen folgende positive Wirkungen: eine bedeutende Steigerung der Gehfähigkeit (Erhöhung der Schrittlänge), Verringerung der einzunehmenden Medikamente, Verbesserung des Gemütszustandes, Steigerung der Leistungsfähigkeit, Verringerung des Taubheitsgefühls in den Beinen. Derzeit ist das Gas aus therapeutischer Sicht für die Behandlung von 54 Krankheiten geeignet.
Behandlungsablauf:
Die Behandlung erfolgt unter medizinischer Betreuung und nach vorheriger genauer fachärztlicher Untersuchung durch die über große Erfahrung verfügenden Ärzten des bekannten Krankenhauses in Parádfürdő. Die Behandlung mit Gas kann zu therapeutischen sowie zu Rekreationszwecken durchgeführt werden. In beiden Fällen kommen die Wirkungen der Behandlungen zur Geltung, aber das Ergebnis und die Wirkung der therapeutischen Behandlung wird auch messbar sein. Die Behandlung kann erst nach der ersten fachärztlichen Untersuchung begonnen werden und vor Beginn jeder Behandlung erfolgt eine Blutdruckmessung. Die Bekleidung der Patienten sollte leger sein, Schuhe ausziehen ist nicht erforderlich. Beim Betreten und Aufenthalt im Mofettenraum sind hastige Bewegungen zu vermeiden, das Betreten des Behandlungsraumes erfolgt langsam. Im Behandlungsraum wird die Gaskonzentration bzw. die Höhe des Gasstandes fortlaufend gemessen. Es hängt von der Höhe des Gasesstandes ab, ob die Patienten im Behandlungsraum stehen oder sitzen. Unter die von Indikator angezeigte Höhe dürfen Brust und Kopf der Patienten nicht geraten. Bei der Sitzposition werden die Patienten mit einem Gürtel an die Rückenlehne gebunden, damit sie im Falle des Schlechtwerdens sich nicht nach vorne beugen können. Eine charakteristische Erscheinung der Badekur ist ein auftretendes Wärmegefühl, Wangenrötungen, Schwitzen, die durch die Wirkung des CO2 auf die Sinnesnerven hervorgerufen wird. Die Behandlungszeit beginnt mit 5 Minuten und kann stufenweise auf bis zu 20 Minuten gesteigert werden, sie sollte mindestens über eine Dauer von zwei Wochen gehen, danach - abhängig vom Krankheitszustand - kurmäßig wiederholt werden. Da die Behandlung unter ständiger medizinischer Aufsicht erfolgt, brauchen die Patienten keine Angst vor Unfällen zu haben. Nach Beendigung der Behandlung hat das Verlassen des Behandlungsraumes ebenfall nur langsam zu erfolgen.
Der Behandlungsablauf bei einer therapeutischen Mofettenbehandlung:
Der Patient hat die zum Indikationskreis gehörende Krankheit durch eine fachärztliche Untersuchung zu belegen. Vor der Behandlung erscheint er zur ärztlichen Untersuchung und bringt seine früheren ärztlichen Befunde und Empfehlungen für die Angio- /Gefäßchirurgie mit. Die Untersuchung vor der Behandlung ist erforderlich, um zur Kontraindikation gehörende Zustände auszuschließen (ausführliche medizinische Untersuchung zur Feststellung des Allgemeinzustandes). Die Mofettenbehandlung ist eine Heilmethode, die der physiotherapeutischen Behandlungen zuzuordnen ist, somit ist ein entsprechendes Ergebnis nur durch eine kurmäßig durchgeführte Behandlungsserie zu erwarten. Daher wird für eine therapeutische Behandlung eine mindestens über 10 geeignete Wochentage verlaufende Kur empfohlen (14 Gastnächte), aber Anzahl und Häufigkeit der Behandlungen setzt der Arzt bei der ersten Untersuchung fest. Die Behandlung erfolgt anhand des vom Arzt ausgestellten Behandlungsblattes, in dem die Anzahl der Behandlungen und deren Dauer aufgeführt sind. Nach der letzten Behandlung erfolgt eine erneute fachärztliche Untersuchung des Patienten.
Bedingungen für die Mofettenbehandlung zu Rekreationszwecken
Der Patient nimmt an der Behandlung nicht auf Anraten des Arztes, zur Bekämpfung einer spezifischen Krankheit, sondern zur Verbesserung seines allgemeinen Wohlbefindens teil. Um auszuschließen, dass der Zustand des Patienten gegen die Möglichkeit einer Behandlung spricht, ist ebenfalls eine komplette ärztliche Untersuchung erforderlich. Im Falle einer Behandlung zu Rekreationszweck ist die Zahl der Behandlungen nicht vorgeschrieben und deren Ergebnis wird nicht bewertet.
Eine Behandlung wird bei folgenden Krankheitsgruppen empfohlen:
Periphere Arterienerkrankungen, Herzmuskelkrankheiten, periphere Venenkrankheiten und Lymphokinese, mit Diabetes verbundenen Blutgefäßkrankheiten, Buerger-Krankheit, Raynaud Syndrom, langsam heilende Geschwüre an den Extremitäten, chronische Krankheiten des Bewegungsapparates mit chronischen und funktionalen Kreislaufstörungen in den Extremitäten, Komplikationen nach einem Trauma, träge Kallusbildung, Hautkrankheiten (Psoriasis), chronische gynäkologische Entzündungskrankheiten.
Eine Kontraindikation bei der Behandlung liegt in folgenden Fällen vor:
Herzinsuffizienz, kleine und große Blutkreislauf- Dekompensationen, schwere Atmungs- insuffizienzen, schwere Herz-Rhythmusstörungen, Angina pectoris, akuter Myokardinfarkt, bis zu drei Monaten nach einem akuten Myokardinfarkt, unbehandelte Hypertonie, Stoffwechselstörung verbunden mit Azidose, akute zerebrovaskuläre Ischämie (Blutleere), thromboembolische Zustände bzw. bis zu 3 Monaten danach, hochgradige Anämie (Blutarmut), Entzündungskrankheiten, Fieberzustände, unbehandelte Hyperthyreosis, TBC Erkrankungen, Symptome mit Bewusstseinsverlust, psychopatische Persönlichkeit und Kooperationsmangel, alkoholischer Zustand, akute gastrointestinale (Magen-Darm-Blutungen) Blutungen, Schwangerschaft, Menstruation, Alter unter 14 Jahren.